Russische Verluste im Krieg gegen die Ukraine. Aktualisierte Bilanz von Mediazona

Russische Verluste im Krieg gegen die Ukraine.
Aktualisierte Bilanz von Mediazona

Mediazona führt in Zusammenarbeit mit dem russischen Dienst der BBC und einem Team von Freiwilligen eine namentliche Liste der im Krieg gefallenen russischen Militärangehörigen. Diese Liste wird aus verifizierten, öffentlich zugänglichen Quellen zusammengestellt, darunter Social-Media-Beiträge von Angehörigen, lokale Nachrichtenberichte und offizielle Mitteilungen regionaler Behörden. Die Liste ist nicht vollständig, da nicht jeder Todesfall an der Front öffentlich gemacht wird.

Um ein umfassenderes Bild von den Auswirkungen des Krieges zu vermitteln, ziehen wir eine zweite Kennzahl heran: eine Schätzung der Übersterblichkeit unter Männern, die auf Daten aus dem russischen Nachlassregister basiert. Diese Methode wurde gemeinsam mit Meduza entwickelt, um die Grenzen zu überwinden, die eine reine Zählung öffentlich gemeldeter Todesfälle mit sich bringt.

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Über unsere Berichte

Diese Veröffentlichung besteht aus zwei Teilen:

  • Zusammenfassender Bericht: In diesem Textbericht fassen wir unsere wichtigsten Erkenntnisse zu den Verlusten zusammen und erläutern die Ereignisse an der Front, die zum Tod russischer Soldaten führten. Der zweiwöchentlich aktualisierte Bericht ist auf Russisch und Englisch verfügbar.
  • Interaktive Infografiken: Der zweite Teil visualisiert die Daten zu den Verlusten seit Kriegsbeginn. Hier zeigen wir beispielsweise, in welchen Truppenteilen die Gefallenen dienten oder aus welchen Regionen sie stammten. Während die visuellen Daten laufend aktualisiert werden, bleiben die begleitenden Beschreibungstexte weitgehend unverändert.

Eine detaillierte Beschreibung unserer Methode zur Schätzung der Verlustzahlen auf Basis der Nachlassregister-Daten finden Sie unter diesem Link: Englisch.

Letzte Aktualisierung der namentlichen Liste: 23. Mai, 2025.
Letzte Aktualisierung der Schätzung aus dem Nachlassregister: 24. Februar 2025; Schätzung mit Stand Dezember 2024.

Was wir über die Verluste wissen

Die interaktiven Grafiken zeigen die Verteilung der Verluste auf die russischen Regionen sowie die Aufschlüsselung nach Truppengattungen und Rekrutierungsart (z.B. Mobilisierte, Strafgefangene).

In den meisten Fällen lässt sich anhand von Todesmeldungen oder indirekten Hinweisen wie Uniformen oder Ärmelabzeichen auf Fotos die Truppengattung und die Art der Rekrutierung (Mobilisierung, Freiwilliger, Strafgefangener usw.) ermitteln.

Ein separates Diagramm veranschaulicht den Vergleich dieser Soldatengruppen.

Ab dem Frühsommer 2022 trugen Freiwillige die Hauptlast der Verluste, was einen deutlichen Unterschied zur Anfangsphase des Krieges darstellt: Im Winter und Frühjahr 2022 waren noch die Luftlandetruppen am stärksten betroffen, gefolgt von den motorisierten Schützenverbänden.

Ende 2022 und Anfang 2023 stiegen die Verluste unter den von der Wagner-Gruppe rekrutierten Strafgefangenen sprunghaft an. Sie wurden in „Sturmgruppen“ geformt, um die ukrainischen Stellungen bei Bachmut zu überrennen. Bis März 2023 stellten Gefangene die größte einzelne Verlustkategorie dar.

Bis September 2024 wurden Freiwillige erneut zur größten Gruppe unter den Gefallenen. Dieser Wandel ist ein kumulativer Effekt: Die Rekrutierung in Gefängnissen war deutlich zurückgegangen, eine neue Mobilisierung wurde nicht ausgerufen, doch der Strom an Freiwilligen hielt unvermindert an.

Bis zum 23. Mai wurde der Tod von über 5.138 Offizieren der russischen Armee und anderer Sicherheitsstrukturen bestätigt.

Unter den hochrangigen Offizieren, deren Tod bestätigt wurde, sind zwei stellvertretende Armee-Kommandeure: Generalmajor Andrej Suchowezki (41. Armee) und Generalmajor Wladimir Frolow (8. Armee). Ebenfalls gefallen sind die Generalmajore Roman Kutusow und Sergej Gorjatschew sowie Generalleutnant Oleg Zokow. Im November 2023 wurde der Tod von Generalmajor Wladimir Zawadski, dem stellvertretenden Kommandeur des 14. Armeekorps, bestätigt.

Gefallene russische Offiziere hohen Ranges seit Kriegsbeginn

In 87.700 der uns vorliegenden Meldungen ist das genaue Todesdatum des Soldaten angegeben. Die daraus abgeleiteten täglichen Verlustzahlen spiegeln zwar kaum das reale Bild wider, lassen aber Rückschlüsse auf die Phasen der intensivsten Kämpfe zu. Es muss stets berücksichtigt werden, dass die Daten der letzten Wochen am unvollständigsten sind und sich in Zukunft noch erheblich ändern können.

Das Alter der Gefallenen ist in 94.700 Berichten vermerkt. In den ersten sechs Monaten des Krieges, als hauptsächlich die reguläre Armee ohne Freiwillige, Mobilisierte und Strafgefangene kämpfte, lag der Altersschwerpunkt der Gefallenen bei 21–23 Jahren. Freiwillige und mobilisierte Soldaten sind im Durchschnitt deutlich älter: Freiwillige melden sich meist im Alter von 30 bis 35 Jahren, während Mobilisierte in der Regel älter als 25 Jahre sind.

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